Salattus versalzt Glavalcour die Oster-Suppe

Das grosse Duell zwischen Salattus und Glavalcour riss die rund 6500 Zuschauer am Ostermontag 2008 auf der Barmatt von den Sitzen.

Nicht nur jene, die der bitteren Kälte wegen nicht absitzen konnten oder wollten und lieber von einem Bein aufs andere tänzelten, standen zuletzt, sondern nahezu alle Zuschauer. Es war ein Einlauf in diesem Grossen Preis der Gemeinde Fehraltorf, wie man ihn sich wünscht. Einer, der hin- und herwogte, bei dem der Favorit Glavalcour zunächst im Vorteil war, dann in Bedrängnis kam, aber nicht aufsteckte, letztlich aber Salattus den Vortritt lassen musste.

Doch alles schön der Reihe nach. Wir beginnen für einmal schon vor dem Einrücken in die Boxe. "Die beiden hatten uns weggeschickt", erklärte Philipp Schärer hinterher und meinte Olivier Plaçais und Mathias Sautjeau, die beiden französischen Söldner, die ihn und Miguel Lopez nicht in der Nähe haben wollten. "Sie haben alles nochmal ganz genau besprochen, jeden Meter des Rennens", war sich Schärer sicher. Es sollte für einmal alles nichts nützen.

Als die Pferde aus der Startmaschine schnellten, strebten Plaçais (mit Glavalcour) und Sautjeau (mit Simplex) sofort an die Spitze. Glavalcour, der aus Startbox eins ins Rennen gegangen war, überliess noch vor dem ersten Bogen seinem Trainingsgefährten Simplex, der ganz aussen (Box) vier gestartet war, die Innenkante und galoppierte seinerseits in zweiter Spur daneben.

Bis Eingangs der letzten Gegenseite änderte sich nichts daran. Dort drückte Philipp Schärer mit Salattus aussen aufs Tempo. Glavalcour konterte, doch dahinter tat sich rasch eine grosse Lücke auf. Zuerst Simplex und dann auch Collow waren innert Kürze restlos geschlagen.

Glavalcour führte im letzten Bogen. Olivier Plaçais trieb ihn ausgangs des Bogens an und Salattus, der schlechter drehte als sein Widersacher, verlor sofort etwa zwei Längen. Die Entscheidung? Mit Nichten, obschon Salattus in der Gerade zunächst zu "hängen" begann. "Er wollte sich am liebsten hinter Glavalcour verstecken, wurde etwas bequem", erklärte Philipp Schärer hinterher.

Doch der 24jährige entlockte seinem Partner immer neue Reserven, kam immer näher an Glavalcour heran und rund 50 Meter vor dem Ziel dann sogar vorbei.

Salattus mit einem "t" heisst so viel wie gesalzen - und Salattus mit 2 "t" hat Glavalcour, der sonst im Frühling stets dominiert hat, die Ostersuppe tatsächlich versalzen. Man darf jetzt schon gespannt sein auf das nächste Aufeinandertreffen der beiden. Dieses wird voraussichtlich im Super Grand Prix BMW am 27. April auf der Parkrennbahn Dielsdorf über die Bühne gehen.

Junior du Rib erfüllt endlich die Erwartungen

Dass es sich beim neuen Schützling von Jean-Bernard Matthey um einen hochklassigen Traber handelt, wusste man - bei einem Gewinn von nahezu 1 Million Franken, einem Rekord von 1:12,0 und nicht weniger als 36 Siegen.

Doch die bisherigen Auftritte auf Schweizer Bahnen (auf Schnee und zuletzt in Avenches) nährten die Befürchtung der Vertreter von Heinz Zaugg hätte vielleicht nicht mehr eine so intakte Moral nach bereits über 150 Rennen in den Beinen.

Was Junior du Rib am Ostermontag auf der Barmatt zeigte, liess Kritiker jedoch schlagartig verstummen. Als Jean-Bernard Matthey mit dem 15:1-Aussenseiter in der Gegenseite von weit hinten angriff, überholte Junior du Rib innert Kürze das gesamte Feld, installierte sich mit Vorsprung an der Spitze und verteidigte den Vorsprung bis ins Ziel locker und leicht. Khan blieb über vier Längen dahinter das Nachsehen, Napster konnte Kilou du Val auf den letzten Metern noch den dritten Platz abluchsen.