(be.k.) Die Geschichte dieses wunderbaren Rennpferdes ist eine einmalige und kann nicht nur an der unglaublichen Siegesserie auf höchster Ebene gemessen werden. Nein, denn auch die menschliche Story, die hinter dem Phänomen FRANKEL steht, ist berührend, ja filmreif.
Frankel kam als Jährling zu Cecil ins Training und gab sein Debüt am 13.August 2010 in Newmarket über die Meile. Er war Favorit in jenem 12er-Feld und schlug Nathaniel mit einer halben Länge auf weichem Boden. Danach war Frankel vor jedem Rennen, das er bestritt "odds on-Favorit". Er bestätigte den Glauben der Wetter in ihn stets unglaublich eindrücklich und schien wie von einem andern Stern zu sein!
Begleitet auf seinem Weg haben Frankel nebst Sir Henry Cecil sein stetiger Jockey Tom Queally, der durch seine Auftritte mit dem Wunderhengst ebenfalls in die Geschichte eingehen wird und der es als "eine Ehre" bezeichnet, auf dem Rücken dieses Ausnahmetieres sitzen zu dürfen: "Es wird ein Loch geben in meinem Leben, wenn Frankel abtritt", kündigte er an.
Cecil (69), mehrfacher Championtrainer in England und nach Meinung vieler ein Genie in seinem Metier, verzeichnete im Jahre 2005 ein absolutes Karrieretief. Doch er hat sich wieder aufgefangen und kam 2007 mit einem Sieg in den Oaks zurück. Drei Jahre später kam Frankel…..- Der Meister zeigte seine Kunst mit dem sensiblen Hengst und führte Regie in einem Buch, das bisher märchenhaft ist. Leider meldete sich eine Krebserkrankung bei Cecil zurück und er muss sich immer wieder Behandlungen unterziehen. Wie er jedoch stets betont, haben ihm seine Frau Jane und Frankel geholfen, am Leben zu bleiben: "Die Hilfe meiner Frau Jane und die Entschlossenheit, für Frankel da zu sein, haben mir sehr geholfen, durch diese Saison zu kommen."

Die fantastischen Drei: Frankel mit Trainer Henry Cecil und Jockey Tom Queally (Foto: Käthy Keller)
Cecil nannte Frankel eine Inspiration und eine Herausforderung, die er so dringend gebraucht habe. Und er strich heraus, dass das ganze Team, das mit Frankel zu tun habe, beste Arbeit leiste, vor allem dessen Arbeitsreiter Shane Fetherstonhaugh: "Ich habe die Trainingspläne ausgearbeitet, aber Shane hat sie perfekt ausgeführt! So gesehen, haben wir Frankel zusammen trainiert", lobte Cecil gestern vor der Presse.
Nun wird Frankel also erneut gegen NATHANIEL laufen, den er bei seinem ersten Start als junges Rennpferd schlug. Natürlich wird wie immer Frankels Dreiviertelbruder und Trainingsgefährte BULLET TRAIN die Pace vorlegen. Nachdem Aidan O’Brien seine beiden Starter zurückgezogen hat, kommen noch der französische Held CIRRUS DES AIGLES, der deutsche Gast PASTORIUS sowie MASTER OF HOUNDS nach Ascot in die Champion Stakes (Gruppe 1, 2000m). Der Sieger erhält 737 230 englische Pfund, also mehr als 1,1 MIO Schweizer Franken.
Frankel hat nichts mehr zu verlieren. Er muss nichts mehr beweisen. Er gewann schon auf weichem Geläuf, lief aber noch nie auf schwerem Boden. Diesen könnte es geben, wenn es in England weiterregnet. Das könnte Neuland geben für Frankel, der durch seine riesige Galoppade dabei etwas Mühe bekunden könnte, wie sein Trainer sagt, doch sei er zuversichtlich. Titelverteidiger Cirrus des Aigles ist Spezialist für tiefen Boden, auch Nathaniel mag das.
Die Timeform –Einschätzung von 147 ist die höchste, die je ein Rennpferd erhalten hat. Frankel werde das beste Rennpferd aller Zeiten bleiben, egal, ob er am Samstag gewinne oder verliere, bestätigen die Timeform-Experten. Und wenn er gegen den Wallach Cirrus des Aigles derart leicht siegen würde, wie gewohnt, dann wäre dies phänomenal. Von Cirrus erwarte man nämlich eine Steigerung bei den oben genannten Bodenverhältnissen.
Die Champion Stakes werden am Samstagnachmittag um 17.05 Uhr Schweizer Zeit gestartet und von BBC 1 übertragen.
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