Was für ein Ritt, was für ein Pferd! Dieser Lanfranco "Frankie" Dettori ist einfach ein Teufelskerl. Das ist zwar allgemein bekannt (z.B. sei hier an seinen genialen Tempo-Verschleppungsritt mit Shamardal im letztjährigen französischen Prix du Jockey Club erinnert). Aber was der in Godolphins Diensten reitende Italiener am Samstag (25.3.) im Dubai World Cup ablieferte toppte nochmal alles schon da gewesene.
Aus der Startbox 1, aus der in allen bisher 10 Austragungen noch kein Pferd nach vorne gelaufen war, hatte Dettori auf dem 2.20:1-Topfavoriten Electrocutionist schon früh alle Hände voll zu tun, um sich wenigstens im hinteren Drittel zu halten und nicht an den Schluss zurückzufallen.
Rund 800 Meter vor dem Ziel schob sich der bis im Herbst noch unter italienischen Fittichen angetretene Red Ransom-Sohn unter starken Hilfen von Dettori ins Mittelfeld. Eingangs der Zielgeraden schienen noch mindesten vier oder fünf Pferde besser zu gehen. Kaum jemand hätte dort wohl noch auf Electrocutionist gesetzt. Denn vorne machten Brass Hat sowie Wilko Dampf - und einen starken Eindruck.
Doch Frankie Dettori kämpfte sich Meter für Meter an das Duo heran und zog gar noch um eineinhalb Längen vorbei! Für ihn war es der dritte Triumph in diesem Mega-Rennen.
Super-Treffer: Frankie Dettori und Electrocutionist (Foto: Racing Post)
Electrocutionist, der damit auch beim dritten Start für die Scheich-Flotte von Godolphin und Trainer Saeed Bin Suror ungeschlagen blieb, verdiente auf einen Schlag nochmal fast 5 Millionen Franken (3.6 Millionen US-Dollar). Seine Gesamtgewinnsumme betrug vor dem Rennen 829'521 EUR (knapp 1,3 Millionen Franken...).
Nur zweimal (bei bisher 8 Rennen) fand Electrocutionist bisher einen Bezwinger (am 17. Oktober 2004 in Mailand unterlag er dem deutschen Derby-Sieger und letztjährigen Breeders' Cup-Turf-Sieger Shirocco mit Nase - und letztes Jahr im Oktober belegte er bei einem Ausflug nach Woodbine in Kanada Rang drei).
Als weitere Ziele nannte die Entourage den Coronation Cup, King George und dann im Herbst den Breeders' Cup.
Frankie Dettori (links) und Trainer Saeed bin Suror bei der Pressekonferenz (je)
Ein offenbar nachdenklicher Lanfranco Dettori (Foto: Jacky & Pierre)
Weitere Infos zum Dubai World Cup:
horseracing.ch
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