Yves von Ballmoos mit Kommentar zum Sportgerichts-Entscheid

YvB verlangt klarere Regelungen bezüglich Überholens.

Yves von Ballmoos, im 2005 König des Engadin, hat sich auf seiner Homepage zum Sport-Gerichtsentscheid und zur aktuellen Doping-Problematik geäussert.

Hier finden Sie den Text.

Hier ein Auszug aus der Urteilsbegründung des Sportgerichts (erschienen im Rennkalender vom Mittwoch 29. März 2006):

Die Visionierung des Rennfilms ergab folgenden Sachverhalt: Die Pferde Aesop und Abu Ardash passierten eine Runde vor Schluss das Ziel praktisch gleichauf, im zweitletzten Bogen verschaffte sich Abu Ardash einen geringen Vorsprung, ohne jedoch die erforderlichen 6 m Abstand zwi-schen sich und Aesop erreicht zu haben, welche dem Fahrer erlaubt hätten, nach innen zu ziehen.
Abu Ardash galoppierte im Bogen und ausgangs des Bogens auf der zweiten Spur. Diese Positionen (Aesop innen, Abu Ardash aussen) veränderten sich auch auf der letzten Gegenseite nicht. Ausgangs der letzten Gegenseite, als es in den Schlussbogen ging, war es Abu Ardash, der ohne die erforderlichen 6 m Vorsprung zu haben, von der geraden Spur abzuweichen begann und zunehmend nach innen zog. Der Fahrer des während des ganzen Rennes an der Innenseite galoppierenden Aesop nahm sein Pferd nicht zurück, wozu er auch nicht verpflichtet war, sondern verblieb trotz engerem Raum an den Rails.
Da – wie erwähnt – zwischen Abu Ardash und Aesop in keinem Moment der verlangte Abstand von 6 m erreicht war, war der Fahrer von Abu Ardash nicht berechtigt, die Spur zu wechseln, d. h. an die Innenseite zu fahren. Mit anderen Worten, es wurde an dieser Stelle zwischen den beiden Beteiligten deshalb eng, weil Abu Ardash zuvor von der geraden Linie nach innen abgewichen war, ohne hierfür genügend Vor-sprung gehabt zu haben. Mithin ging – wenn überhaupt eine Behinderung stattfand – diese von Abu Ardash aus.