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Film über Tierwohl im Schweizer Rennsport: 'Menschen und Pferde' ab sofort verfügbar

Mittwoch, 07. März 2018 08:32

Just in der Woche nach der Suisse Trot-GV vom 3.3.2018, als Jean-Pierre Kratzer mit unverständlichen Aussagen über Pferdehaltung und Weidegang von Rennpferden alles andere als brilliert hat, wurde nun ein "Image-Film" publiziert, der dem breiten Publikum erlauben soll, die Rennsport-Welt zu entdecken.

von Markus Monstein

 

Mit Vorurteilen aufräumen, zeigen wie gut es die Pferde im (Schweizer) Pferderennsport haben und wie sich das Verhältnis von Pferden und Menschen über Jahrzehnte verändert hat - dies sind die Ziele des Films "Menschen und Pferde" (französischer Original-Titel "Des Hommes et des Chevaux".

 

Im Rennkalender wie folgt angekündigt: "In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Pferderennsport-Verand hat das IENA einen Film produziert und realisiert: 'Menschen und Pferde'. Dieser soll einem breiten Publikum erlauben, die Rennsportwelt zu entdecken. ..."

 

In welchem Mass der Film die gesteckten Ziele erreicht (wobei nicht von uns Rennsport-Enthusiasten ausgegangen werden muss, sondern von unserem Sport kritischer eingestellten Zeitgenossen!), wird sich zeigen. Jeder und jede kann sich hierzu selbst eine Meinung machen. Schon zu Beginn des Films mehrmals die Aussage zu bringen, wer vom Rennsport nichts verstehe, habe kein Recht zu kritisieren, hilft wohl kaum, dass Nichtrennsport-Kreise sich ernst genommen fühlen.

 

 

Unvermeidlich, dass die Aussagen, die JPK an der Suisse Trot-GV bezüglich Weidegang von Rennpferden gemacht hat (zum Artikel), nun bereits von anderen Medien aufgenommen wurden (z.B. Kavallo). Und wehe, wenn nun versucht werden sollte, den Überbringer der üblen Nachricht für die Übermittlung der JPK-Aussagen zum Schuldigen zu stempeln. Da muss sich der Präsident von Suisse Trot, SPV, VRV und Chef von IENA definitiv selbst an der Nase nehmen. Wie wohl die Mitglieder des Europäischen Trab-Dachverbandes UET (Union Européenne du Trot) auf die Aussagen ihres Präsidenten (ja, auch diesem Gremium steht Kratzer vor) reagieren?

 

Dabei gäbe es Beispiele zu Hauf, die zeigen, dass es im Schweizer Rennsport (im gelobten Land Frankreich sowieso!) erfolgreiche Trainer gibt, welche die Meinung von Jean-Pierre Kratzer (mit welcher er im hiesigen Rennsport ziemlich alleine ist) deutlich widerlegen.

 

Picken wir nur ein Beispiel aus Avenches heraus: Die Pferde von Trainer-Champion Marcel Humbert sind jeden Tag auf der Weide, stundenlang - und einige (ausser in den Wintermonaten) sogar 24 Stunden (auch in den Nächten vor den Rennen)...

 

Champion-Trainer Marcel Humbert hat seine Schützlinge jeden Tag auf der Weide und sieht dies als Teil seines Erfolgs (Foto: stallallegra.ch)

 

Aber auch in Frankreich, wo Kratzer sonst so gerne hinblickt, gibt es viele Beispiele. Eines davon zeigt dieses Bild von der Anlage von Trab-Trainer Louis Baudron.

 

Ecurie Louis Baudron: Französischer Trabtrainer mit knapp 600 Siegen bei rund 4600 Starts - Luftbild mit seiner Anlage. Man beachte die vielen Weide-Hüttchen... (Foto: www.ecurielouisbaudron.com)

 

Natürlich gibt es auch Beispiele aus dem Galopp-Sektor. Klar hat nicht jeder Trainer oder jede Anlage so viel Platz. Aber es ist an der Zeit, dass man aus den verfügbaren Möglichkeiten, das Beste macht.



4 Kommentare
Pia Von Felten aus Winznau schreibt am 08.03.2018 07:54 Uhr
Ich bin sehr enttäuscht über diesen Film! Er wurde leider von einem nicht fachkundigen Team erstellt. Ansonsten hätte man keinen Ausschnitt aus einem Werbefilm eingebaut im dem ein "Dwarf" Minipony (Krankhafter Zwergwuchs, genetischer Defekt) gezeigt wird, das durch eine Hundetüre spazieren muss nur wegen dem „Jööö“ Effekt! Wer auch immer dieser Film gemacht hat, er soll sich doch hier informieren: https://www.equider-zwergenwuchs.de/

Paul Bossert aus Wädenswil schreibt am 08.03.2018 21:44 Uhr
Und diesen Film möchte man dem Publikum in der Deutschschweiz vorführen, wo fast alles französisch gesprochen wird? Sogar der Kommentar von Andreas Schärer, obwohl Deutschschweizer, musste auf französisch sprechen!! In einem Film will ich die Geschehnisse sehen und nicht Untertitel im Schnellzugstempo lesen. Klar das Ziel verfehlt. Auch das sollte sanktioniert werden.

Michèle Haller aus Gebenstorf schreibt am 09.03.2018 13:06 Uhr
nun ja, ich bin das was man einen Amateur nennt, ich habe wirklich keine Ahnung vom Rennsport. Aber ich kenne Personen in meinem Umfeld die recht erfolgreich im (Trab-) Rennsport sind. Ihre Pferde kommen alle auf die Weide, sogar in der Gruppe, sie haben im Stall Kontakt zum Nachbarpferd und können auf einen kleinen Auslauf.
Im Film spricht man davon, dass wir Rennsportlaien unsere Pferde vermenschlichen, die gezeigten Pferde erhalten einen Pulsmesser, nach dem Training/Rennen eine Dusche und dürfen dann ins "Bett", wie wir Menschen es eben so tun....Nun mein Pferd kann nach der Arbeit auf die Weide und sich dort seinen Schweiss abwallen, danach geht es in den Stall wenn es mag oder macht mit seinem Pferdekollegen den Offenstall unsicher, dreckig und glücklich, ein Pferd eben.
Ich bin kein Rennsporthasser, absolut nicht, aber langsam sollte auch dort ein umdenken stattfinden, Rennpferde können erfolgreich sein, auch in Boxen mit Auslauf und Kontakt zu den Artgenossen.

Scarlett Schär aus Hofwil schreibt am 09.03.2018 14:12 Uhr
Die Idee einen solchen Film zu realisieren finde ich eine sehr gute Sache, der Film selber überzeugt mich nur teilweise. Die beiden Trainer haben ihre Sache gut gemacht und sich bestmöglich verkauft. Leider ist aber bereits der Einstieg unglücklich, direkt mit einem Angriff auf die Rennsport-Laien respektive Kritiker zu beginnen ist nicht die feine Art und
schafft leider keine Freunde.

Mir fehlt aber in erster Linie die Aussage, dass eine artgerechte Haltung auch bei Renn-pferden (Trab und Galopp) möglich ist. Es gibt zum Glück in der Schweiz genügend Beispiele von erfolgreichen Trainern bei denen täglicher Weidegang, direkter Kontakt mit Artgenossen und 24 Stunden Raufutter Zugang selbstverständlich sind. Dies zu zeigen hätte wohl mehr gebracht als irgendwelche YouTube-Sequenzen oder der Beitrag über ein Doping-Labor in Paris. Denn genau was den Punkt der Haltung betrifft, müssen wir uns immer wieder recht-fertigen. Möglich, dass der Filmerin das nötige Fachwissen fehlt - mit der Auswahl von geeigneteren Experten hätte dieses Manko problemlos wettgemacht werden können.


 
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