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Freispruch für Jockey Kieren Fallon im Wett-Betrugsprozess!

Freitag, 07. Dezember 2007 23:35

Der 42-jährige irische Star-Jockey wurde in London wie seine fünf Mitangeklagten vom Vorwurf der Renn-Manipulation freigesprochen.

Der Freitag 7. Dezember 2007 wird als der Tag in die Renngeschichte eingehen, an dem gleich 6 Jockeys vom Vorwurf des Wett-Betrugs freigesprochen wurden.

Grosse Wellen warf der nicht weniger als 34 Verhandlungstage dauernde Prozess insbesondere deshalb, weil mit Kieren Fallon einer der weltweit erfolgreichsten Jockeys involviert war. Der in Irland geborene sechsfache Champion-Jockey Englands durfte in mehreren Ländern nicht mehr in den Sattel steigen, hatte also faktisch fast Berufsverbot. Nicht weniger als 17 Monate lang durfte er in England nicht mehr in den Renn-Sattel steigen.

Am Freitag 7. Dezember 2007 entschied nun das Gericht, dass Fallon und fünf Mitangeklagte vom Betrugsvorwurf freizusprechen seien. Die Anklage warf ihnen vor, in der Zeit von Dezember 2002 bis August 2004 insgesamt 27 Pferde vom Siegen abgehalten zu haben, um Dritten Wettgewinne zu ermöglichen. Dies soll über die Wett-Börse betfair praktiziert worden sein, wo jeder Spieler quasi als Hobby-Buchmacher agieren und Quoten für Pferde anbieten kann. Dies ist vor allem dann ein Kinderspiel, wenn man weiss dass die betreffenden Pferde sicher nicht gewinnen...

Höhere Siegquote in der fraglichen Zeit als sonst üblich

Jetzt sind die Jockeys sowie weitere "Geschäftsmänner" quasi "weiss-gewaschen" worden. "Natürlich bin ich erleichtert und erfreut - aber auch empört über das Ganze. Denn es gab nie den geringsten Beweis gegen mich", erklärte Kieren Fallon nach dem Urteil.

Interessanterweise hatte Fallon in der Zeit, als er gemäss Anklage Rennen manipuliert haben soll, die höhere Erfolgsquote (Siege im Verhältnis zur Anzahl Ritte) als sonst im Durchschnitt. Konkret wurde Fallon vorgeworfen, 17 Rennen "fixiert" zu haben - fünf davon gewann er...

Neben Fallon wird sich vor allem der irische Top-Trainer Aidan O'Brien freuen - sein Stall-Jockey kann ab sofort wieder überall reiten. Das Erfolgsduo, das im Oktober mit Dylan Thomas den Prix de l'Arc de Triomphe gewann - einer von nahezu unzähligen gemeinsamen Siegen - ist also wieder zu neuen Angriffen bereit.

Selbstjustiz, Kokain, Sex-Affäre - und Genialität...

Und die Akte Fallon um ein Kapitel reicher. Er, der 1994 für sechs Monate gesperrt wurde, weil er in Beverly einen Kollegen vom Pferd gerissen hatte, der mit Kokain-Problemen kämpfte und deswegen gesperrt wurde, der wegen einer Affäre mit der Frau seines damaligen Chefs Henry Cecil den Job verlor - der aber einfach schlichtweg ein genialer Jockey ist. In so manchem Rennen hat der "Fallon-Factor", wie es die Briten nennen, den Ausschlag gegeben.

Mit der Entschuldigung, die das British Horseracing Board offiziell ausgesprochen hat, wird es in diesem Fall sicher nicht getan sein. Ein Schadenersatz-Prozess wird bestimmt folgen. Der Verdienst-Ausfall (insbesondere von Fallon) ist beträchtlich...

 

 

 

 

 



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