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Kämpfer Kingsire holt 70.GP Luzern (updated!)

Montag, 27. August 2007 07:44

Von Kingsire und der grossen Freude des Philipp Schärer.

Der erste Luzerner Renntag 2007 vom 26. August sorgte in vielerlei Hinsicht für Diskussionen. Zuerst aber einmal die Eckdaten - sehr gut präpariertes Geläuf, beste meteorologische Bedingungen und gut gezählte 5500 Zuschauer. Vereins-Präsident Alexander Gubser war in Anbetracht der Konkurrenz durch das Schwingfest durchaus zufrieden mit dem Publikumsaufmarsch.
Der Wettumsatz von gerade mal 44'430 Franken fiel sehr bescheiden aus. Und bestätigte den Eindruck, dass kaum 5500 Zuschauer auf der Allmend waren. Sonst hätte Dielsdorf eine Woche zuvor ja deutlich über 10'000 Zuschauer haben müssen (Wettumsatz über 110'000 Franken...).

Als etwas unglücklich erwies sich für die Zuschauer, dass das erste Rennen schon vor 12 Uhr gestartet wurde - dann aber bis zum Start des zweiten 90 Minuten verstrichen. Dies hatte zur Folge, dass das erste Rennen praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Der grosse Höhepunkt war unbestritten der 70. Grosse Preis der Stadt Luzern. Nach dem krankheitsbedingten Startverzicht von Kampala (wir berichteten bereits ) stellten sich noch 5 Pferde dem Starter. Ein kleines, aber durchaus feines Feld. Xavier Hondier übernahm mit dem amtierenden GP-Schweiz-Sieger Negus des Mottes sofort die Spitze, gefolgt von Kingsire. Bei der zweitletzten Tribünenpassage sprang Phantomas Turgot etwas zu wenig hoch, schlug mit den Hinterbeinen an und musste zu Boden. Glücklicherweise blieben Pferd und Reiter unverletzt.

Gegen den letzten Sprung waren die verbliebenen vier Kandidaten zusammengerückt, Negus des Mottes war dann der erste der ausgespielt hatte. Kingsire sprang sich in Front, innen angegriffen vom Vorjahressieger Great Spain, aussen wurde Joy Full immer schneller. Doch auf dem Zielstrich hatte der von Karin Suter-Weber für den Maienfelder Stall SVH trainierte Cross-König mit Philipp Schärer seine Gegner um eine halbe Länge im Griff. Joy Full belegte den zweiten, Great Spain einen weiteren Kopf zurück den dritten Platz.

Die Show des Philipp Schärer zog eine Verwarnung nach sich

Nach dem Rennen ging es vor der Siegerehrung quasi erst richtig los. Philipp Schärer liess sich von seinen Emotionen leiten - er war ausser sich vor Freude, sprang von Kingsire runter. Machte eine Art Purzelbaum-Rad-Mischung, küsste den Boden. Dann schwang er sich zur Ehrung wieder in den Sattel von Kingsire.

Freude hin, Reglement her. Gemäss Reglement muss ein Reiter im Sattel bleiben, bis er mit dem Pferd zurück beim Absattelplatz ist. Deshalb eröffnete die Rennleitung eine Untersuchung. Und es ging parallel ein Protest von Fabrice Mbalayen ein wegen "übertriebener Siegesbekundung". Der Protest wurde schliesslich abgewiesen - Philipp Schärer aber wegen übertriebener Siegesbekundung und Absitzen ausserhalb des Absattelplatzes (gemäss Paragraph 127 Ziffer 1) verwarnt.

Dazu muss man wissen, dass am 27. Mai 1996 in Frauenfeld Choele Choel mit Jockey Robert Burke disqualifiziert worden war, weil dieser wegen eines rutschenden Sattels bei der Siegerehrung abgestiegen war, diesen gerichtet hatte und nochmals aufgestiegen war.
Wie damals in Frauenfeld, als Choele Choel den Sieg deswegen verlor, war Peter Berner in Luzern Rennleitungspräsident.
Wir haben ihn nach den Überlegungen der Rennleitung gefragt. "Nach dem Fall damals in Frauenfeld wurde das Reglement geändert. Man hat sich gesagt, dass es ja nicht sein kann, dass der Besitzer bestraft wird, wenn der Reiter so eine Dummheit begeht. Darum gab es keinen Grund, Kingsire zu disqualifizieren. Wir haben nur eine Verwarnung und keine Busse ausgesprochen, weil es für den Reiter das erste Mal war", erklärte Berner.

Der Ärger im Lager von Trainer Karl Klein war dennoch gross. Damals in Frauenfeld war ja ausgerechnet auch diese Entourage betroffen gewesen...

 

Le Ribot gewinnt den Meilen-Grand-Prix von der Spitze aus

Im Meilen-Rennen um den GP American Express düpierte Markus Kolb mit Stall Black Points Le Ribot die Konkurrenz - von der Spitze aus hielt er in einem packenden Finish den drei Kilo mehr tragenden Hounded um einen kurzen Kopf in Schach. Die Favoritin Adeje Park machte ebenfalls sehr gut fertig, kam aber zu spät und musste mit Hals-Rückstand mit Rang drei Vorlieb nehmen. Für den von Carmen Bocskai trainierten Dreijährigen, der letztes Jahr mit einem Sieg einige Hoffnungen geschürt hatte, war es nach eher enttäuschendem Saisonbeginn der zweite Volltreffer der Karriere.

Befon siegt am Grünen Tisch - Blue Ellen zurückversetzt

Am meisten zu reden gab das letzte Rennen über 2400 Metern. Nach einem Rennen mit Rhythmuswechseln, Tempodrosselungs- und Ausbrems-Manövern griff im Einlauf Miguel Lopez mit Blue Ellen aussen an, wechselte dabei um mehrere Spuren nach innen und kam schliesslich leicht mit einer Dreiviertel Länge Vorsprung auf Befon als Sieger ins Ziel.
Die Rennleitung reagierte sofort mit einer "ex officio"-Untersuchung wegen möglicher Behinderung im Einlauf. Und auch Olivier Plaçais, der Reiter des zweitplazierten Befon legte Protest ein. Das Verdikt der Rennleitung war klar: Blue Ellen wurde hinter Befon auf den zweiten Platz zurückversetzt. Die Siegerehrung fand also mit Kurt Schafflützel und Anton Kräuliger statt (seine Frau weilte in Baden-Baden). 

Miguel Lopez verstand die Welt nicht mehr. "Er konnte immer zureiten, das war wirklich keine Behinderung", konnte jeder hören, der kurz nach Bekanntgabe der Rennleitungs-Entscheidung in der Nähe der Siegerehrung stand. 

Für Rennleitungspräsident Peter Berner war die Sache jedoch klar: "Das war eine rennentscheidende Abweichung der Geraden Linie, und zwar um drei bis vier Spuren!" 

Weil in der Folge Fotos auftauchten, die Szenen aus dem Einlauf zeigen, aus welchen Berührungen zwischen Miguel Lopez und Olivier Plaçais vermutet werden können, fragten wir Peter Berner am Mittwoch Abend (29.8.2007), was er darüber denkt. "Das kann man auf dem Film so nicht beurteilen", erklärte Berner und fügte an, das sei auch nicht entscheidend gewesen sondern das Abweichen von der geraden Linie. 

 

Keno d'Ortige als 317:1-Aussenseiter

Für die Überraschung des Tages sorgte Keno d'Ortig, der seinem Trainer José Davet zum ersten Sieg der noch jungen Karriere verhalf. Aus scheinbar aussichtsloser Position zündete der 317:1-Aussenseiter in der Zielgeraden den Turbo und fing die vermeintlich um den Sieg kämpfenden Kiss de Sucé und Isard du Ruet noch mühelos ab. 

16.40 gab es auf Platz, die Zweierwette Sieg hatte ebensowenig jemand getroffen (zahlte mit dem zweit- und drittplazierten) wie die Dreierwette (sämtliche Einsätze wurden zurückbezahlt...). Die 317:1 auf Sieg bedeuten übrigens Schweizer Rekord!

 

 

 

 

 

 

 
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