Am 1. März 2008 führte Jean-Pierre Kratzer in gewohnter Manier durch die 65. ordentliche Generalversammlung von Suisse Trot, die im Anschluss an einen Trab-Nachmittag mit 5 Rennen im Institut Equestre National Avenches (IENA) stattfand.
Rund 60 Aktivmitglieder waren anwesend. Sie hatten als wichtigste Aufgabe neben den üblichen Aufgaben der Generalversammlung über eine Statutenänderung auf dem Gebiet der Mitgliedschaft zu befinden. Die diesbezüglich vom Vorstand ausgearbeiteten Vorschläge wurden in globo einstimmig angenommen.
Damit ist jetzt zum Beispiel der Passus nicht mehr in Kraft, dass Aktivmitglieder, die ihren Status als Aktivmitglied aus irgendeinem Grund zwischenzeitlich verlieren (z.B. weil ein Besitzer keine Farben mehr eingelöst hatte) später wieder das (nun definitiv) einmalige Eintrittgeld bezahlten mussten.
Wenn ein Aktivmitglied künftig auf die Erneuerung des Besitzerausweises respektive seiner Fahrer- oder Trainerlizenz verzichtet und nicht von sich aus den Austritt aus Suisse Trot gibt, wird er zudem automatisch Passivmitglied.
Die Jahresrechnung 2007 schloss mit einem Gewinn von 18'638 Franken (gegenüber 82'840 Franken im 2006). Damit konnte die durch die Mehrwertsteuer-Nachzahlung seinerzeit entstandene negative Netto-Vermögen auf nun 153'789 Franken reduziert werden.
Dieses Ergebnis liegt gemäss Kratzer leicht unter den Erwartungen. Dies weil rund 10'000 Franken an Verwaltungsgebühren (8 Prozent der Gewinne werden den Besitzern jeweils abgezogen) wegen diversen Absagen (Arosa, Saignelégier) fehlten und weniger Pferde importiert wurden. Zudem wurden Rückstellungen für diverse Risiken und Debitoren in Höhe von 60'000 Franken gemacht.
Grosse Anstrengungen wurden auch im Ausbildungsbereich unternommen. Ab diesem Sommer können Interessenten erstmals eine eidgenössisch anerkannte Lehre (analog der Rennreiterlehre) absolvieren.
Die von Jean-Pierre Kratzer für die Wahrnehmung der Interessen des Rennsports in Ausbildungsfragen delegierte Tatjana Arnold informierte über den Stand der Dinge. Arnold ist im Vorstand der OdA Pferdeberufe (OdA = Organisation der Arbeitswelt), welchem neben dem SPV auch der Schweizerische Verband für Berufsreiter und Reitschulbesitzer (SVBR), die Schweizerische Vereinigung für Heilpädagosisches Reiten (SV-HPR), die Islandpferde Vereinigung (IPV-CH) und die Swiss Western Riding Association (SWRA) angeschlossen sind.
Lehrlinge können nur Berufstrainer ausbilden - wir gehen in einem späteren Artikel separat auf dieses Thema ein.
Eine höchst erfreuliche Ankündigung machte Jean-Pierre Kratzer betreffend der Preisgelder. Im Jahr 2007 gingen die Anzahl der Trabrennen auf Schweizer Bahnen zwar um rund 10% zurück (von 220 auf 197; dies z.t. wegen Absagen in Arosa und Saignelégier). doch die durchschnittliche Dotation pro Rennen stieg gemäss Kratzer erstmals in der Geschichte des Schweizer Trabrennsports über 10'000 Franken - dies bedeutet Platz drei in den europäischen Statistiken, hinter Frankreich und Schweden, aber knapp vor Italien.
Ab sofort werden nun die Dotationen in Avenches erhöht. Und zwar wie folgt:
Diese Anpassungen gilt auch für bereits ausgeschriebene Rennen!
Es wird zwar in Avenches im 2008 voraussichtlich 4 Trabrennen mehr geben als im 2007, doch die Tendenz zeigt in Anbetracht des begrenzten Pferdebestandes in Richtung höhere Preisgelder. Der angenehme und für Avenches wie für alle Rennvereine sehr wichtige Nebeneffekt dabei sind höhere Nenngeld-Einnahmen.
Wir haben bei Jean-Pierre Kratzer nach detaillierten Zahlen bezüglich der Erhöhun g der Preisgelder und der Anzahl Rennen gefragt. Die Facts sind beeindruckend.
Insgesamt sollen in Avenches im 2008 im Bereich Trab 1'400'00 Franken (in rund 125 Rennen) an Preisgeldern ausgeschüttet werden, gegenüber 1'250'000 Franken (in 121 Rennen) im 2007.
Trab und Galopp zusammen steigt die Anzahl der Rennen in Avenches von 211 im 2007 auf nun rund 225 und die Dotationen von 2'159'000 CHF auf rund 2'425'000 Franken - eine Erhöhung von 266'000 Franken.
Sehr eindrückliche Zahlen also aus Avenches, die höchsten Respekt verdienen.
"Dieses Programm ist nur möglich dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Trab, Galopp und IENA", erklärte Jean-Pierre Kratzer gegenüber horseracing.ch.
horseracing.ch
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