Swisslos-Präsident Rolf Ritschard gestorben

Jean-Pierre Kratzer hat einen wichtigen Verbündeten im Kampf um die Einführung der PMU in der deutschen Schweiz verloren.

Der frühere Solothurner Regierungsrat Rolf Ritschard ist am Dienstag 63-jährig verstorben. Er starb auf einem Spaziergang an Herzversagen - ähnlich wie vor 23 Jahren sein Vater, Bundesrat Willi Ritschard. Was im Schweizer Rennsport viele nicht wissen: Rolf Ritschard war seit dem Jahr 2000 Präsident der Swisslos (Interkantonale Landeslotterie) und behielt diese Funktion auch nach seinem Rücktritt aus der Solothurner Regierung 2005 weiterhin bei.

SPV-Präsident Jean-Pierre Kratzer vermochte ihn - unter anderem, indem er ihn anlässlich eines Prix d'Amérique in Paris mit den PMU-Verantwortlichen in Kontakt brachte - für das Projekt einer Einführung der PMU in der deutschen Schweiz zu gewinnen. Ritschard war in diesem Sinn als Swisslos-Präsident ein wichtiger Verbündeter Kratzers. Er warnte seinerzeit auch dezidiert vor dem geplanten neuen Lotteriegesetz, das die Zuständigkeit für die Lotterien von den Kantonen vollumfänglich auf dem Bund übertragen und auch die PMU in der Schweiz  - inklusive PMUR - existenziell gefährdet hätte.

Zudem ortete Ritschard den bedeutendsten Widerstand gegen die Einführung der PMU in der Deutschschweiz zuletzt klar bei den Casinos. Auch der Bund, klagte er im Swisslos-Jahresbericht 2005, spiele leider beim Interessengegensatz Casinos - Lotterien (und Pferdewetten) nicht immer eine klare Rolle.

Swisslos ist eine Genossenschaft mit den Kantonen als Genossenschaftern. Verwaltungsrat und Genossenschafterversammlung setzen sich aus aktiven und ehemaligen Regierungsräten zusammen, die von den einzelnen Kantonsregierungen delegiert werden. Dem Verwaltungsrat, aus dem Ritschards Nachfolger als Präsident stammen dürfte, gehören aktuell Vizepräsident Peter Mattli (UR), Willy Kamm (GL), Paul Niederberger (NW), Peter Schmid (BE), Peter Schönenberger (SG) und Kurt Wernli (AG) an.